Meredith Michaels-Beerbaum war im Zeitspringen beste Deutsche mit Checkmate  (Foto: ©Julia Rau)

Lexington/USA - Die deutschen Springreiter haben gestern bei den Weltreiterspielen Kurs auf die Medaillenränge genommen. Das Team um Bundestrainer Otto Becker (Sendenhorst) geht auf Platz zwei liegend in den heutigen Nationenpreis.

Mit dem zweiten Platz nach dem Zeitspringen bestand die deutsche Springreiterequipe die erste Bewährungsprobe bei diesen Weltmeisterschaften. Obwohl sich drei von vier deutschen Paaren jeweils einen Abwurf leisteten, präsentierte sich nur der Gastgeber zum Auftakt der Springwettbewerbe besser.

Der hohe Favorit USA führt nach dem ersten Tag mit 5,69 Strafpunkten vor Deutschland (9,80) und Frankreich (11,32). „Das waren heute gute, wenn auch keine super Ergebnisse“, sagte der Bundestrainer. „Allerdings hätte ich mir einen fehlerfreien Ritt mehr gewünscht.“

Meredith Michaels-Beerbaum mit starker Leistung im Zeitspringen

Besonders zufrieden zeigte sich Becker mit der Leistung von Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen): „Das war vom aller Feinsten.“ Auch die gebürtige US-Amerikanerin war nach ihrem fehlerfreien Ritt mit Checkmate sehr zufrieden: „Das war heute richtig gut und Checkmate ist fantastisch gesprungen. Ich fühlte mich wie ein kleines Kind auf einem Pony. Besonders schön war es, dass ich sowohl von den Amerikanern wie auch von den Deutschen angefeuert wurde.“ In der Einzelwertung reihte sich die Drittplatzierte der WM 2006 auf Rang sieben (74,84) ein. An der Spitze liegen mit Mario Deslauriers mit Urico (71,25) und McLain Ward (71,79) mit Sapphire zwei US-Amerikaner. Der Ungar Sandor Szasz beendete mit Goldwing das Zeitspringen auf dem dritten Platz (73,24).

Die drei weiteren deutschen Reiter kassierten jeweils einen Abwurf. Carsten-Otto Nagel (Wedel) nimmt mit Corradina (77,74) in der Zwischenwertung Platz 16 ein, 28ter ist Marcus Ehning (Borken) mit Plot Blue (80,79) und 36te ist Janne-Friederike Meyer (Schenefeld) mit Cellagon Lambrasco (81,87).

„Eigentlich bin ich ganz zufrieden und wir haben ein souveränes Bild abgegeben. Natürlich fragt man sich nach einem Abwurf immer, wie man ihn hätte verhindern können“, sagte WM-Debütantin Janne-Friederike Meyer „Vielleicht wurde mein Pferd nach dem Wasser, hin zum Steilsprung etwas flach“, lautete die erste Analyse.

Plot Blue war anfangs nervig

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Ehings Pferd Plot Blue stieg nach dem Einritt in die Arena (Foto: ©Julia Rau)

Auch Vizeeuropameister Nagel sah nach seinem Fehler keinen Grund zur Sorge: „Der Fehler war überflüssig, aber es ist noch nichts verloren. Der Mannschaftstitel wird in zwei schweren Runden im Nationenpreis am Dienstag und Mittwoch entschieden, nicht heute.“

Marcus Ehning erlaubte sich mit Plot Blue im technisch anspruchsvollen Parcours, der lang war und den Reitern viele Tempowechsel abforderte, ebenfalls einen Flüchtigkeitsfehler. „Außer Meredith war die Mannschaft heute nicht ganz so perfekt. Plot Blue war nicht so locker wie gewohnt und bereits im Vorfeld etwas nervig. Wir hoffen, dass wir das Glück in den nächsten Tagen auf unsere Seite bringen“, so der Weltcupsieger.

Text: FN-Press
Fotos: ©Julia Rau

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