Ludger Beerbaum und Goldfever in Action (Foto: Julia Rau) Ludger Beerbaum und Goldfever in Action (Foto: Julia Rau) Verden - Der Privatbeschäler v. Grosso Z/Galvano ist Hannoveraner Hengst des Jahres 2010 .

Bei der Hengstkörung in Verden wurde der Fuchs geehrt, der sich vor allem als eines der erfolgreichsten Springpferde der Welt unter Ludger Beerbaum einen Namen gemacht hat.

Sein Züchter Sigurd Hochmuth , Meerbeck, nahm die wertvolle Wohlklang-Statuette sowie den gutdotierten Scheck aus der Hand von Verbandspräsident Manfred Schäfer und Zuchtleiter Dr. Werner Schade entgegen. Mit der Stiftung dieses Preises ehrt die R+V/Vereinigte Tierversicherung jährlich einen bedeutenden Hannoveraner Hengst.

Mit seinem Reiter Ludger Beerbaum ist Goldfever zu einem der erfolgreichsten Springpferde aller Zeiten geworden. Über 2 Millionen Euro hat  er in seiner Karriere zusammengesprungen. Bei zwei Olympischen Spielen ging er für Deutschland an den Start, wurde 2000 in Sydney und 2004 in Athen Mannschaftsolympiasieger und 2003 in Donaueschingen Europameister mit der Mannschaft sowie Zweiter in der Einzelwertung. 2000 und 2001 war Goldfever Deutscher Meister. Der ganz große Einzeltitel blieb ihm jedoch versagt. 2009 wurde der im Alter von 18 Jahren in der Aachener Soers aus dem Sport verabschiedet.

Goldfever wurde 1991 bei Sigurd Hochmuth in Meerbeck geboren. Er ist der prominenteste Vertreter des Stammes der Jugendzelt, 1930, Zuchtstätte Enders, Grönloh. Bereits seine Großmutter Dana war mit dem Sohn des Züchters in Springprüfungen erfolgreich. Goldfever war das erste Fohlen der Stute Gundula, die sich vielseitig vererbte. Ihre Nachkommen aus Anpaarungen an verschiedene Hengste brachten es auf etliche Erfolge im Springen und in der Dressur. Der 2004 geborene Goldfever II bestach bei seiner Körung durch überdurchschnittliche Grundgangarten und ist mit Markus Gribbe im Viereck bis Klasse M erfolgreich. Zwei Vollschwestern stehen heute im Züchterstall von Sigurd Hochmuth. 2002 wurde der Geschäftsmann mit der Goldenen Plakette des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ausgezeichnet.

Uwe Bünger, Hemmingen, zog Goldfever auf. 1993 war er einer der Topspringhengste der Körung und wurde zu einem Spitzenpreis verkauft. Ein Jahr später legte er seine Hengstleistungsprüfung in Celle ab und wurde mit 121,45 Punkten Gesamtindex Achter.  Auf dem Wiechenhof bei Hannover wurde er zunächst von Claudia Prohoffnik in den Sport gebracht. Der unvergessene Dieter Schulze wurde auf den Hengst aufmerksam, erwarb ihn und ließ ihn mit Dirk Ahlmann beim Bundeschampionat und bei den Weltmeisterschaften des jungen Springpferdes starten. Schon damals präsentierte sich Goldfever keck und selbstbewusst. 1998 begann mit Ludger Beerbaum die Traumkarriere in den großen internationalen Arenen der Welt.

Sandor Szasz und Moosbachhof's Goldwing bei den WEG 2010 (Foto: K. Houghton/FEI) Neben seinem sportlichen Einsatz stand Goldfever kurze Zeit den Züchtern zur Verfügung. Er wurde nur von wenigen Züchtern eingesetzt und nutzte seine Chancen als Vererber: Von 74 Fohlen sind 36 bei der FN als Turnierpferd eingetragen. Fünf seiner Nachkommen haben Erfolge in schweren Springen. Absolut top sind seine Tochter Gotha (Z.: Jan Minners, Jork), die im Alter von neun Jahren Ludger Beerbaums große Nachwuchshoffnung ist, und der zwei Jahre ältere Moosbachhofs Goldwing (Z.: Manfred Gerken, Oyten). Der gekörte Hengst nahm mit dem Ungarn Sandor Szasz an den Weltreiterspielen in Kentucky teil und war Dritter im ersten Wertungsspringen.

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