Ergebnisse

Nördlingen - Das 50. Scharlachrennen seit 1948 wird in der Turniergeschichte des CSI Nördlingen Scharlachrennen, einem der ältesten Turniere Europas, nicht nur wegen der runden Zahl, sondern auch wegen widriger Begleitumstände eine besondere Rolle spielen. Heftige Regenfälle zwangen die Scharlachrennen GmbH zur Absage von Springprüfungen am Freitag und Samstag.

Der Dauerregen überflutete die Plätze und Stallzelte. Erinnerungen an frühere Turniere aus den 50er und 60er Jahren wurden wach, da war das Scharlachrennen u.a. auch für seine Wolkenbrüche bekannt. Richtig war die Entscheidung der Organisatoren in jeder der drei internationalen Touren eine Qualifikationsprüfung zur Schonung des Springplatzes zu streichen. Leider musste auch das erstmals ausgeschriebene Mannschaftsspringen für die Reiter aus der Region abgesagt werden. Versöhnend der Abschluss: am Sonntag die Sonne. Dank der Schonung des Rasens war der Boden für die Finalprüfungen optimal und es konnte hochklassiger und spannender Sport geboten werden.

Goldene Daniel-Peitsche für Tim Hoster
In die Siegerliste im Großen Preis der EnBW ODR AG schrieb sich der mehrfache Rheinische Meister Tim Hoster aus Altheim ein. Der 29jährige drehte die Ehrenrunde mit der Goldenen Daniel-Peitsche in der Hand. Der Nachwuchsstar ist seit kurzem Stalljockey von Manfred Marschall. Seine Ausbildung genoss er bei Ex-Bundestrainer Kurt Gravemeier und Weltmeister Norbert Koof. Im spannenden Stechen galoppierte Hoster mit Rastellie seinen Konkurrenten davon. Er siegte mit fast drei Sekunden Vorsprung! Auf Platz zwei platzierte sich mit dem zweiten fehlerfreien Ritt der Niederländer Peter Geerink mit Lonesome Diams Hogue. Der Niederländer ist kein Unbekannter, bereits 2002 und 2003 konnte er den Großen Preis für sich entscheiden. Rang drei belege Johannes Ehning aus Borken mit Salvador S.

Sieger im VDL-Preis, dem Finale der mittleren Tour, wurde der frisch gebackene bayerische Meister Thomas Meyer aus Augsburg. Mit knappem Vorsprung steuerte er Lucrate D’eau Grenou vor seiner Meisterkollegin Jörne Sprehe aus Fürth auf Kick like burn ins Ziel. Auf dem dritten Platz platzierte Toni Hassmann seinen Deep Purple vd Molendreef. In der Youngster Tour gesponsert von Maria und Rudolf Grenzebach, hatte der Ire Shane Sweetnam mit Tangelo Z die Nase vorn. Auf den Plätzen folgten Mschiwoj Kiecon (POL) mit Victor und Christoph Brüse mit Franziska.

Weltcup-Sieger gewinnt im Scharlachrennen
Höhepunkt am Sonntag war einmal mehr das Scharlachrennen. Das Pferdeflachrennen war dieses Jahr der krönende Abschluss einer Vielseitigkeitsprüfung der Klasse L, gesponsert von der Firma iWest Tierernährung Dr. Meyer & Co.KG. Dominierend in Dressur, Springen und im Gelände war der amtierende Weltcup-Sieger Michael Jung aus Horb mit seinen Pferden Vincent und Halunke. Jung siegte souverän mit Vincent. Einzig im abschließenden Rennen musste er Anja Beilfuss und Tina Reim an sich vorbeiziehen lassen. Dass er auch im Springsattel eine gute Figur macht, bewies Jung mit seinen Siegen in der Qualifikationsprüfung zum Youngster Cup mit FBW Evita und in der Mittleren Tour mit Der Dürer TSF.

Michael Jung als Horseman ausgezeichnet
Seit dem letzten Jahr sponsert die Sattlerwarenfabrik Kieffer aus München einen Sonderehrenpreis für den Kieffer-Horsemanship-Preis der Vielseitigkeitsprüfung. Diesen Sattel erhielt Michael Jung, der dank seines feinen Umgangs mit seinen Pferden sehr positiv aufgefallen war. Oberbürgermeister Hermann Faul überreichte dem Weltcup-Sieger die scharlachrote Schabracke und freute sich sichtlich über den prominenten Sieger und wünschte Jung für die anstehenden Weltreiterspiele in Kentucky viel Glück.

Würth-Pony-Derby-Cup zum zweiten Mal für Franziska Stein
Beim zehnjährigen Jubiläum des Würth-Pony-Derby-Cups, einer Springtour für Ponyreiter, siegte einmal mehr Franziska Stein auf La Muzie. Die Vorjahressiegerin aus Nürnberg fuhr zum zweiten Mal mit einem Mountain-Bike nach Hause.

So viele Besucher wie noch nie
Bei Sonnenschein besuchten am Sonntag so viele Zuschauer wie schon lange nicht mehr die Springcracks auf der Kaiserwiese. Rund 7000 Besucher boten eine gigantische Kulisse. Das Konzept der Scharlachrennen GmbH, auf den Eintritt im Jubiläumsjahr zu verzichten, lockte doch deutlich mehr Zuschauer auf die Kaiserwiese. Oberbürgermeister Faul war begeistert vom kulturellen Programm das den internationalen Springsport umrahmte: Von der Nördlinger Knabenkapelle, über die Schaueinlage des bayerischen Schleppjagdvereins mit seiner imposanten Hundemeute bis zum traditionsreichen Pferderennen reichte die Palette.

Turnierleiter Hans Günter Winkler feierte am Turniersamstag einmal mehr seinen Geburtstag in Nördlingen und gönnte sich als Geschenk ein Fohlen auf der Elite-Fohlenauktion. Die Scharlachrennen GmbH, die für die Durchführung des Turniers verantwortlich ist, war mit dem abschließenden Turniersonntag, der dem Jubiläumsturnier den bis dato fehlenden Glanz aufsetzte, hoch zufrieden. „Die beiden verregneten Tage haben uns viel Geld gekostet, leider werden wir wohl wieder Geld einbringen müssen, um das Jubiläumsturnier zu finanzieren“ war einhellig der Kommentar der Gesellschafter.

Über die Zukunft des Turniers wird momentan viel spekuliert. Fakt ist, dass der Vertrag mit der Scharlachrennen GmbH für drei Jahre geschlossen wurde. Diese sind nun um, neue Verhandlungen mit der Stadt und dem Verein Scharlachrennen e.V. müssen geführt werden. In den Köpfen der Organisatoren gibt es bereits mehrere Konzepte. Oberbürgermeister Faul sprach sich am Sonntag für die weitere Unterstützung des Turniers durch die Stadt aus.

Alle Ergebnisse und viele Bildimpressionen vom Jubiläumsturnier gibt es unter: www.csi-noerdlingen.com

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