Trakehner: Ritterschlag für 17 junge Hengste – Kaija wird Jahressiegerstute

Geschrieben von Martina Brüske. Veröffentlicht in Körungen

Trakehner Jahressiegerstute Kaija (Foto: S. Lafrentz)

Freudentränen, lauter Jubel, erste Glückwünsche – für etliche Aussteller barg der Tag in Neumünsters Holstenhallen hoch emotionale Momente und davon sind auch am Sonntag noch viele zu erwarten. Wohl dem, der über ein gesundes Nervenkostüm verfügt…..

Aus dem Lot der 61 Hengste erhielten 17 Kandidaten das Urteil gekört, insgesamt sieben Hengste wurden prämiert, darunter die Imperio-Söhne Hancock und Schwarzgold und jeweils ein Sohn von Grand Passion, Gribaldi, Hirtentanz, Hofrat und Singolo. Die Proklamation des Siegerhengstes beim diesjährigen Hengstmarkt erfolgt am Sonntag ab 10.00 Uhr. „Den“ Favoriten schlechthin für den Titel Siegerhengst gibt es nicht, gleich mehrere Kandidaten kommen für das Prädikat, der Beste der Besten bei der Körung 2011 zu sein, in Frage und das beschert den Züchtern, bzw. Besitzern der sieben Trakehner Hengste eine möglichweise unruhige Nacht…

Die Jahressiegerstute des 49. Trakehner Hengstmarktes heißt Kaija, ist eine Tochter des Elitehengstes King Arthur – übrigens vierbeiniger Landesmeister Dressur von Schleswig-Holstein und Hamburg – und sorgte für Entzücken auf den Tribünen. Die dunkelbraune Staatsprämienstute aus der Kosima XIX von Ivernel stammt aus der Zucht und dem Besitz von Nicola Offen aus Hamburg. „Eine hochmoderne Stute, langbeinig und sportlich“, brachte Zuchtleiter Lars Gehrmann die Entscheidung der drei Richter Florian Solle (Landgestüt Dillenburg), Albrecht Warnecke (Trakehner Stuteneintragungskommission) und Anders Dahl (Beurteilungskommissar Trakehner Avlsforbundet Dänemark) auf eine kurze Formel.. Insgesamt 13 Trakehner Stuten traten in Neumünsters Holstenhallen zum Finale Trakehner Jahressiegerstute 2011 an. Reservesiegerin und zugleich beste Halbblutstute wurde Isola Negra, eine dunkelbraune Staatsprämienstute vom englischen Vollblüter Lauries Crusador aus der Alexis von Caprimond und aus der Zucht von Karl-Heinz Schulenburg (Kasseedorf). Besitzer ist Rainer Kasch (Melsdorf). Nur eine knappe Stunde später durfte Züchter Kasch erneut jubeln, denn der von ihm vorgestellte Hengst Iceman von Ovaro-Schiffon zählt zu den 17 gekörten Hengsten.

Besonderheit: Isola Negra und die ebenfalls besonders gewürdigte Iceage sind nahe Verwandte. Beide Töchter von Lauries Crusador xx und die Mütter Iluna und Ilexis sind Vollgeschwister. Züchter Karl-Heinz Schulenburg darf mit Fug und Recht stolz auf die beiden Lauries Crusador-Töchter sein. Zweite Reservesiegerin wurde die Staatsprämienstute It`s Pretty WH von Insterburg-Sir Chamberlain aus der Zucht und dem Besitz von Jutta Wassermann (Schwerte). Beste Springstute war die Fuchsstute Painter`s Wolga von Waitaki-Painter`s Row. Züchterin und Besitzerin ist Graciela Bruch aus St. Wendel.

Kein „Schnäppchen“ zu machen: Nachtmusik, Hofmarschall und Kaija


Spektakuläre „Ausreißer“ nach oben blieben bei den Auktionsergebnissen der Stuten, Fohlen und Reitpferde aus – preisgünstig sieht allerdings deutlich anders aus. Insgesamt 14 Stuten wurden in Neumünster versteigert, den Höchstpreis erzielte Jahressiegerstute Kaija mit 30.000 Euro. Die dunkelbraune Stute bleibt in Hamburg. Für 25.000 Euro sicherte sich ein dänischer Käufer die Trakehner Schimmelstute Nachtfee von Interconti-Herzruf. Insgesamt wurden 219.000 Euro umgesetzt, der Durchschnittspreis betrug 15.642 Euro.

Die 20 beim Trakehner Hengstmarkt versteigerten Fohlen wurden für insgesamt 126.000 Euro veräußert. Durchschnittlich 6.631 Euro mussten Interessenten anlegen oder mehr. Wie zum Beispiel ein Schweizer Gast, der 15.000 Euro für einen Hofmarschall bezahlen mußte. Der im April geboren Sohn von Hofrat-Artistic Rock war damit das teuerste Fohlen der Auktion.

Mit 343.500 Euro insgesamt schloss die Auktion der Trakehner Reitpferde. Den Spitzenpreis im Lot der 15 Pferde erzielte mit 50.000 Euro die fünf Jahre alte Tambour-Tochter Nachtmusik, die nach Hamburg veräußert wurde. Für 45.000 Euro wechselte der fünf Jahre alte Banderas von Hibiskus-Kostolany den Besitzer.

Mit Spannung wird nun am Sonntag die Auktion der Hengste beim 49. Trakehner Hengstmarkt erwartet.
Mehr Informationen im Internet: http://www.trakehner-verband.de

  

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