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Sieg beim zweiten Versuch: Totilas in Wiesbaden
Wiesbaden – Erleichterung, Aufatmen, Freude – nach seinem Fehlstart im Grand Prix hat Matthias Rath heute mit Totilas das umgesetzt, was er sich vorgenommen hat.
Er wollte das Gefühl vom Abreiteplatz mit in die Prüfung nehmen. Der Lohn: 81,479 Prozentpunkte im Grand Prix Special, im Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden, und Platz eins vor Vize-Weltmeisterin Laura Bechtolsheimer mit Mistral Hojris.
„Ich bin natürlich super happy, dass das heute so viel besser geklappt hat als gestern“, strahlte ein etwas müder Rath. „Ich hatte ihn heute einfach besser vor’m Bein. Ich habe ihn besser angeschubst.“ Speziell nach den Galoppwechseln atmeten hörbar geschätzte 8.000 Zuschauer erleichtert aus – der Schlosspark hat mitgefiebert und sich mit Rath und Totilas gefreut.
„Ich bin froh, dass nichts ähnliches passiert ist wie im Grand Prix“, betonte auch Bundestrainer Holger Schmezer. „Die Findungsphase der beiden auf dem Turnier ist noch lange nicht abgeschlossen, aber heute konnte er genau das in der Prüfung umsetzen, was wir im Training gemacht haben.“
Der Sieg von Totilas war knapp. Wie schon bei den Weltreiterspielen in Kentucky saß dem schwarzen Hengst der Fuchswallach Mistral Hojris im Nacken. Gestern auf Platz eins mussten sich heute im Special Laura Bechtolsheimer und ihr Michellino-Sohn mit 80,50 Prozent hinter Rath und Totilas (81,479 %) einordnen. „Wir hatten ein paar schwierige Momente hier in Wiesbaden“, erklärte die 26-Jährige. „Einen Tag vor dem Grand Prix hatte Alf eine Krampfkolik. Durch einen Tropf wurde ihm Flüssigkeit zugeführt und dann war der Krampf aber auch so schnell wie er kam wieder weg.“ Am nächsten Morgen habe sich Alf, wie Bechtolsheimer ihren Star nennt, schon wieder ganz normal angefühlt. Von matt oder erschöpft keine Spur: „Ich wäre im Grand Prix gerne etwas ruhiger geritten, aber Alf fand die Atmosphäre hier so spannend, dass er selbst viel Gas gegeben hat.“
Auf Platz drei folgte der Däne
Sune Hansen
vom Gestüt Blue Hors. Im Sattel von Romanov erhielt er 73,146 Prozent und war „baff“. „Ich habe nicht gedacht, dass Romanov so ruhig und konzentriert bleibt bei diesen Bedingungen.“
Für alle Drei ist das Ziel in diesem Jahr klar: die Europameisterschaft Ende August in Rotterdam. Mit ihren Plätzen eins bis drei im Wiesbadener Special haben sich die Wiesbadener Erstplatzierten zudem für das Finale der Meggle Champions 2012 in Dortmund qualifiziert.
„Ich bin jetzt seit etwa 20 Jahren hier in Wiesbaden für die Dressur verantwortlich, aber so viele Menschen wie in diesem Jahr habe ich hier am Dressurviereck noch nicht erlebt“, freute sich Joachim Kettner vom Wiesbadener Reit- und Fahr-Club. „Natürlich war das auch Dank Totilas so, aber ich glaube, dass wir mit diesen jungen Leuten, die hier auf die Podestplätze geritten sind, auch langfristige Dressur-Begeisterung bei einer neuen Generation auslösen können.“
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